Nach mehreren Trainer-Intermezzos (Frank Enz, Emir Mutapcic) hat der Deutsche Basketball Bund nun Chris Fleming als neuen Coach der Nationalmannschaft verpflichtet. Vorerst läuft der Vertrag bis 2016, man plane aber laut DBB-Präsident Ingo Weiss „langfristig“, denn nur so könne man die hohen Ziele für die nächsten Jahre erreichen.
Es wäre äußerst wünschenswert, wenn diesen schönen Worten auch Taten folgten, denn Kontinuität ist ein wichtiger Schlüssel für neue Erfolge der Nationalmannschaft. Besonders jetzt ist ein gefestigteres Konstrukt hinter den Kulissen mit langfristiger Perspektive wichtig, denn man kann mit Recht behaupten, dass die aktuelle Generation von Nationalspielern die talentierteste in der Geschichte des deutschen Basketballs ist – in der Breite!
Mit Dennis Schröder hat man einen Spieler im Kader, der sich gerade in der NBA einen Namen macht. Tibor Pleiss (FC Barcelona) und Maik Zirbes (Roter Stern Belgrad) sind 2 Big Men, die bei starken Euroleague-Mannschaften fest in der Rotation stehen. Bei Alba Berlin sowie Bayern München sammeln ebenfalls deutsche Spieler wie Niels Giffey, Akeem Vargas, Lucca Staiger, Robin Benzing, Paul Zipser oder Heiko Schaffartzik (auch als Leistungsträger) reichlich Erfahrung im besten europäschen Wettbewerb. Ein Maxi Kleber setzt starke Akzente in der spanischen ACB.
Und auch in der Beko BBL gibt es aufstrebende Jungstars mit Perspektive wie zum Beispiel Danilo Barthel (Frankfurt Skyliners) und Christian Standhardinger (MBC). Letztgenannter erzielt in seiner ersten Bundesliga-Saison knapp 16 Punkte und 6 Rebounds (Stand: 22.11.2014) und sorgt als einer der Stars mit seinem Team für Furore (Bilanz: 6-2). Hinter all diesen Top-Talenten lauern dann noch gestandene BBL-Spieler wie die 3 Ulmer Phillip Schwethelm, Tim Ohlbrecht und Per Günther auf einen Platz im Roster.
Keiner dieser Jungs wird der neue Dirk Nowitzki, aber der Vorteil dieser Entwicklung ist ein anderer: es gibt nicht mehr nur einen Star in der Mannschaft. Die Verantwortung kann auf viele Schultern verteilt werden. Im internationalen Wettbewerb ist das für eine erfolgreiche Zukunft unverzichtbar. Man denke nur an die „goldene Generation“ der Spanier (die Gasol-Brüder, Navarro, Fernandez, Calderon, Rodriguez, Reyes u.a.).
So einen tiefen Kader hat der DBB definitiv nie besessen. Es wäre wünschenswert, dass endlich auch die Rahmenbedingungen stimmen, um das geballte Talent ausschöpfen zu können. Chris Fleming könnte der richtige Mann für den Job sein, denn in seinen 6 Bamberger Jahren hat er bereits kontinuierliche Arbeit unter Beweis gestellt und ein Top-Team geformt, dass über mehrere Jahre mit Spielern wie Anton Gavel und Casey Jacobsen an der Spitze in Deutschland stand.
Man darf gespannt sein, was in Zukunft möglich ist für die deutsche Nationalmannschaft. Das Potential ist vorhanden, jetzt müssen die Weichen gestellt werden!
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